Die Klosterkirche

Gottesdienstzeite in der Klosterkirche:

Mo - Sa : 07.00 Uhr Hl. Messe
                17.30 Uhr Rosenkranz mit sakramentalem Segen

Sonntag : Rosenkranz um 08.30 Uhr
                 Hl. Messe um 09.00 Uhr


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Die Geschichte der Klosterkirche

Die Klosterkirche „St. Franziskus“ liegt am Graben unmittelbar außerhalb der ehemaligen Stadtmauer von Waidhofen an der Ybbs. Die Bezeichnung „Klosterkirche“ hat sich im Volksmund eingeprägt in Erinnerung an die Seelsorge der Ordensgemeinschaften der Kapuziner und Salesianer an dieser Kirche.

20. 10. 1642 erteilt Bischof Veit Adam von Freising als Stadtherr die Erlaubnis zur Errichtung einer Kapuzinerniederlassung in der Stadt aufgrund der Empfehlung des Stadtrates und mit Erlaubnis des zuständigen Diözesanbischofs von Passau.

21. 7. 1644 Grundankauf und Bau von Kloster und Kirche in den folgenden Jahren. Als Baumeister leitete P. Paulus Palatinus die Arbeiten.

1650 Bestellung von P. Athanasius aus Rosenheim zum 1. Guardian (Hausoberer).

1654 Errichtung eines Noviziats zur Ausbildung des Nachwuchses

24. 6. 1659 Weihe der Kirche und des Hochaltares durch Bischof Dr. Martin Geyer auf den Titel „Bekehrung des Apostels Paulus“. Die Kirche stellte sich als nüchterne Saalkirche im Stil der Kapuziner dar. Die angebaute Seitenkapelle war der Jungfrau Maria, und der rechte Seitenaltar der hl. Barbara geweiht. Der linke Seitenaltar zum hl. Antonius von Padua bildete das Zentrum einer kleinen Wallfahrt.
Die Kapuziner übten neben der Beichtseelsorge an ihrer Kirche auch Kaplansdienste und Predigtaushilfen an der Stadtpfarrkirche aus.

1783 sollte das Kloster mit 13 Priestern und 7 Laienbrüdern im Zuge der Kirchenreformen Josephs II, aufgelöst werden.

Am 9. 9. 1786 fand die tatsächliche Aufhebung statt und am 11. 1. 1788 entweihte man die Kirche und verkaufte die Einrichtung nach Mendling, Zell und Lackenhof. Die Kirche diente als Kohlenlager und Wagenschuppen.

10. 10. 1832 Erste Überlegungen zur Wiedereröffnung der Klosterkirche

5. 10. 1834 Weihe an den „Hl. Franz von Assisi“ durch den Förderer HR Propst Anton Alois Buchmayr, nachmals Bischof von St. Pölten (1842-1851), einem gebürtigen Waidhofner.

Von 1834 bis 1945 versehen Weltpriester an dieser Kirche den Gottesdienst, zunächst als Messeleser, ab 1858 als Benefiziaten
10. 10. 1834 – 09. 01. 1837 Josef Pillmann, geb. 1790 in Linz, Priester 1813, Pfarrer in St. Georgen und Provisor in Obergrafendorf, Pfarrer in Bischofstetten, + 28. 6. 1874
06. 04. 1838 – 03. 04. 1839 Franz Höfel, geb. in Friedau am 22. 8. 1808, Kaplan in Waidhofen, + am 3. 4. 1839 31.

08. 1839 – 28. 11. 1852 Raimund Hainzl, geb. in Gurten 1801, Priester 1835 07. 01. 1853 – 16. 04. 1853 P. Norbert Winkler OFMCap, Scheibbs, aushilfsweise 16. 04. 1853 – 26. 0.4. 1864 Josef Winkler, geb. in Weissenbach am 6. 7. 1813, Priester 1838, Kaplan in Waidhofen, 1852 (prov.) Direktor der Realschule, Pfarrer in Friedersbach, + 8. 8. 1868
26. 04. 1864 – 09. 02. 1922 Georg Wieser, geb. in St. Peter/Au am 18. 2. 1833, Priester 1858 Kaplan in Spitz und Waidhofen, Benefiziat und Religionsprofessor ( bis 1901, nochmals 1903) 1918 Ehrenbürger von Waidhofen, + 9. 2.

1922 08. 07. 1922 – 16. 12. 1926 Josef Kaffer, geb. in Pillichsdorf, 1883 Priester in Wien, em. Pfarrer von Großmugl und Retz, 1915 Benefiziat an der Marienkapelle Waidhofen, 1926 Missar an der Bürgerspitalkirche Waidhofen, + 16. Juni 1927
27. 07. 1927 - 11. 05.1945 Wilhelm Klemp, geb. 1871 in Kopenhagen, Studium in Rom, Missionar in Island, Kaplan auf Jütland, Pfarrer in Kolding, Hausgeistlicher und Religionslehrer bei den Schulbrüdern in Strebersdorf, + 11. 5.

1945 1929 Gründung einer Salesianerniederlassung in der Nachbarschaft der Klosterkirche. 1938 ziehen vier Salesianer in das Benefiziatenhaus der Klosterkirche und helfen zunächst in der Seelsorge mit und übernehmen sie 1945 dann zur Gänze.
1929 – 1935 P. Heinrich Witthoff SDB
1935 – 1942 P. Richard Banka SDB
1942 – 1976 P. Josef Gotthardt SDB
1976 – 1978 P. Leopold Muris SDB (Kirchenrektor)
1978 – 1987 P. Rudolf Sengstschmied SDB
1987 --              P. Karl Wimhofer SDB (Kirchenrektor)


31. 5. 1985 Die Salesianer ziehen sich zurück und die Kirche geht in den Besitz der Diözese St. Pölten über. Ein Kirchenrektor der Salesianer wird weiterhin gestellt.
1991-2000 Umfassende Innen- und Außenrenovierung der Kirche 31. 5. 2005
Die Verpflichtung des Salesianerordens zur Stellung eines Seelsorgers für die Klosterkirche erlischt.


Einrichtung der Kirche

Hochaltar: Nachbarocker Säulenaufbau über Sarkophagmensa mit Tabernakel und Bild „Tod des Hl. Franziskus“ vom Waidhofner Maler Franz Kandler, 1834, darüber Oberbild „Sonntagberger Gnadenstuhl“1871.1895 wurden dem Hochaltar Seitenpforten angefügt mit darüber stehenden Figuren hl. Johannes Ev. und hl. Barbara.

Seitenaltäre: im Aufbau gleich, 1835 geweiht dem hl. Mauritius (vermutlich durch falsche Deutung des Mohrenhauptes im Stadtwappen) und dem hl. Valentin. Letzteren rechten Seitenaltar ließ die Pfarre St. Valentin errichten, die bei der Wallfahrt auf den Sonntagberg immer hier Station machte. Später ersetzte man Mauritius durch Leonhard, der populärer war.

Die Seitenaltarbilder von Kandler sind noch vorhanden und werden als Wechselbilder auf dem linken Altar aufgehängt.. Davor befindet sich die Skulptur Herz Jesu (1909) und auf dem rechten Seitenaltar die herrliche gotische Madonna..

Seitenkapelle: In die ehemalige Maria-Hilf-Kapelle der Kapuzinerkirche übertrug man 1885 den Lamberti-Seitenaltar der Stadtpfarrkirche, der heute das Gemälde „Hl. Barbara“ von M. J. Schmidt (1761) trägt. Die Figuren stellen Lambert (links) und Nikolaus (rechts) dar. Das Vorsatzbild ist jenes alte Maria-Hilfbild, das schon zur Zeit der Kapuziner hier verehrt wurde und wahrscheinlich vom Waidhofner Wolf Nicolaus Turmann stammt. Neben dem Altar hängt ein Bild des hl. Apostel Judas Thaddäus und auf einer Konsole steht eine Pieta (1920).

Die Figuren der Lourdesgrotte „Unbefleckte Empfängnis und Kind Bernadette“ wurden 1887 von Engelbert Westreicher aus Linz geschaffen.
In der Weihnachtszeit steht hier eine Kastenkrippe vom Waidhofner Krippenbauer Ignaz Oberratter, die 1872 geschenkt wurde.

Bilder im Kirchenschiff: Hl. Florian (rechts) von Franz Kandler (1844) und hl. Katharina (18. Jhdt. , 1844 von Kandler restauriert) und Kreuzwegstationen von F. Kandler 1835.
Links und rechts der Kanzel (1834) befinden sich die Statuen Hl. Josef (1896) und Antonius von Padua (1904)

Deckengemälde im Schiff: Die sieben Worte Jesu am Kreuz und die fünf Geheimnisse des schmerzhaften Rosenkranzes sowie einige Leidenswerkzeuge. Das Bild zum Wort „Es ist vollbracht“ bildet mit dem Gesätzchen “Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist“ am Triumphbogen eine Einheit um einen biedermeierlichen Kreuzstamm mit spätgotischem Crucifixus.

Deckengemälde im Altarraum: Sternenhimmel, Kreuze und Evangelistensymbole

Wandgemälde in der Seitenkapelle: Maria Himmelfahrt und Maria Verkündigung. Die Ausmalung der Kirche an Wänden und Decke stammt vom Waidhofner Malermeister Franz Geipel aus den Jahren 1902 bis 1909 (Restaurierung K. Brandner 1998) Glasfenster: Tiroler Glasmalerei 1932, Renovierung Schlierbach 1997 mit Abbildungen der hll. Engel (im Schiff) Pelikan und Lamm Gottes (Presbyterium) und den drei Göttlichen Tugenden (hinter dem Hochaltar).

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