Orgelweihe in der Bürgerspitalkirche


Große Freude beim Orgelbauer und allen Verantwortlichen


Viele interessierte Besucher bei der Orgelweihe


Franz Reithner und Sybille von Both

Im Rahmen eines feierlichen Abendlobes segneten Kanonikus Mag. Herbert Döller, katholischer Stadtpfarrer und Mag. Siegfried Kolck-Thudt, sein evangelischer Kollege der Pfarrgemeinde Amstetten - Waidhofen das für die Bürgerspitalkirche neu angeschaffte Orgelpositiv aus der Werkstätte von Orgelbaumeister Johann Pieringer aus Haag.
„Jauchzet dem Herrn alle Welt“ die großartige Mottete aus der Feder Felix Mendelssohn-Bartholdys brachte den Anlass gleich zu Beginn mit dem Text aus dem Buch der Psalmen in großer romantischer Geste und auf den Punkt. Gesungen von einem begeisterten Projektchor unter der Leitung der evangelischen Landeskantorin Sybille von Both fokussierte sich die Feier anhand der Gebets- Lesungs und Evangelientexte auf das Lob Gottes als Säule der menschlichen Sinnfindung. In diesem Sinne deutete Pfarrer Kolck-Thudt die Worte aus der Heiligen Schrift als christliche Lebensordnung, die alle Facetten der Achtsamkeit, die gemeinsames Singen voraussetzt, auf das Zusammenleben der Menschen überträgt. Kompositionen von Thomas Tallis und Maurice Duruflé vertieften die Gedanken auf breiter stilistischer Basis.
Nach dem feierlichen Segensgebet und den sinnlichen Segenszeichen von Weihwasser und -rauch erklang das Instrument zum ersten Mal zum Lobgesang der Gottesmutter Maria, dem Magnificat. In auf die mittelalterlichen Wurzeln der Orgel zurückgehender Alternatim-Praxis wechselten die gesungenen Verse mit Toccaten- und Fugenkompositionen von Johann Kaspar Kerll und Johann Pachelbel ab, die von Mag. Franz Reithner, dem Orgelreferenten der Diözese St. Pölten gespielt wurden. So waren auch gleich die unterschiedlichen Klangfarben vom Plenum der 4 Register bis zu ausgewählten Einzelregistrierungen hörbar.
In seinen Grußworten verlieh Bürgermeister Mag. Werner Krammer seiner Freude darüber Ausdruck, dass es gelungen ist, mit Beiträgen der Stiftung und der beiden Konfessionen dieses kleine, vielfältig einsetzbare Instrument anzuschaffen, ließ aber auch anklingen, dass die Idee der „großen Orgel“ auf der Empore als Desiderat bestehen bleibt.Mit dem Dank für kleine und große Beiträge zur Anschaffung der neugeweihten „Prinzessin“ und dem gemeinsamen Segen entließen die beiden Zelebranten die große Feiergemeinde, die sich noch am 4-händigen Postludium der beiden Musiker erfreute.

Für Interessierte: Die Disposition der Orgel lautet
Gedeckt 8´ C-h° Holz, ab c' Metall ; Flöte 4´ Metall ; Octave 2' Metall ; Mixtur II Metall


Bericht: Franz Reithner
Fotos: Christine E.


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